Klumpfuß: Behandlung, Therapie

Ob operativ oder konservativ, bei Klumpfüßen kann man eine Behandlung, Therapie bis ins hohe Alter leider nicht ausschließen. Abhängig von den Methoden und Therapien im Baby- und Kindesalter hat man mehr oder weniger Last damit. Ärzte und Wissenschaftler verweisen auf neuere Studien, wonach die konservativen Methoden hervorragende Resultate erzielen, jedoch kommt nicht jeder Klumpfuß ohne Operation davon. Besonders schwere Klumpfüße (mit extremen oder zusätzlichen Fehlbildungen) müssen leider immer noch operiert werden. Die konsequente Umsetzung der ärztlichen Vorgaben, über einen langen Zeitraum hinweg, spielt eine wesentliche Rolle, um Rückfälle (Rezidive) zu vermeiden. Eltern sollten stets versuchen, konsequent zu bleiben, auch wenn es manchmal schwer fällt. Das Kind wird es ihnen danken. Ausdauer und Beharrlichkeit kann das Behandlungsergebnis entscheidend beeinflussen.

Bevor ich auf die verschiedenen Behandlungsmethoden eingehe, möchte ich meine persönlichen Beobachtungen nicht unerwähnt lassen. Im Vorfeld zu dieser Website, also während der Recherche, ist mir aufgefallen, dass einige Therapeuten, Mediziner, Orthopäden und Kinderorthopäden im Vergleich zur Gesamtheit schon etwas weiter sind. In Anlehnung an die Ponseti-Methode oder an andere konservative Therapien wenden sie eigene Verfahren und Behandlungsmethoden an. Nur sind diese leider noch nicht in aller Munde. Ich hoffe im Interesse aller Betroffenen, dass die Methoden, welche die Philosophie von Ponseti sowie andere erfolgreiche Philosophien verfolgen und bereits praktiziert werden, nicht erst nach Jahrzehnten den Durchbruch schaffen, wie es beispielsweise in Deutschland bei Ponseti der Fall war.

Klumpfuß - konservative Therapien

Mittlerweile hat sich die konservative Methode nach Ponseti auch in Deutschland durchgesetzt. Der lange Zeitraum der Behandlung nach Ponseti (über ca. 4 Jahre) ist nicht zu vernachlässigen, wenn sich der Erfolg einstellen soll. Eine gute Zusammenfassung mit Informationen zu Klumpfüßen und deren Behandlung nach Ponseti bietet die kostenlose PDF-Broschüre der Global HELP Organisation, die bereits in mehreren Sprachen vorliegt, wie auch in Deutsch. Die verfügbaren Übersetzungen können auf der Seite der Global HELP im Bereich Clubfoot: Ponseti Management (weiter unten auf der Website!) eingesehen und kostenlos heruntergeladen werden.

Wem die Informationen der Global HELP Organisation zu wissenschaftlich erscheinen, dem helfen die Informationen zur Behandlung nach Ponseti aus Elternsicht (mitunter zur anfänglichen Gipsbehandlung) weiter.

Eine etwas andere Herangehensweise ist mit der Dreidimensionalen, manuellen Fußtherapie nach Zukunft-Huber möglich, womit ebenfalls eine Operation vermieden werden soll. Weitere Details der Therapie nach Zukunft-Huber sowie ein interessanter Vergleich der Therapien nach Ponseti und Zukunft-Huber stellen die Unterschiede heraus, wonach die Frage nach einer Kombination beider Methoden beantwortet wird. Weitere Informationen und Adressen in Sachen manuelle Fußtherapie befinden sich unter Krankengymnastik und Physiotherapie im Bereich Fußtherapie nach Zukunft-Huber.

Als weitere Alternative, jedoch weniger verbreitet und in Deutschland so gut wie noch unbekannt, ist die aus Frankreich stammende Therapie nach Bonnet Dimeglio. Auf Grundlage der Philosophien von Prof. Ignacio Ponseti und Prof. Henry Bensahel hat Frau Bonnet Dimeglio eine Behandlungsmethode mit Griff- und Bandagentechniken entwickelt, die große operative Eingriffe vermeiden soll. In der Schweiz ist diese Behandlung schon etwas weiter verbreitet. Eine ebenfalls aus der Schweiz stammende Klumpfuß Informationsseite zweier Physiotherapeutinnen (siehe unter "Methode und Therapie"!) geht auf die dort praktizierte Kombination aus Bonnet Dimeglio und Zukunft-Huber ein.

Der Weiterentwicklung des französischen Konzeptes haben sich Mediziner und Experten aus der Schweiz gewidmet, wozu auch Frau Haldi-Brändle gehört, die Sie bei Bedarf kontaktieren können. Die Informationen zur Methode und zur Therapie lassen auf eine weitere vielversprechende Methode und Therapie schließen, die jedoch trotz der Veröffentlichung in 2005 noch in den Kinderschuhen zu stecken scheint.

Klumpfuß - operative Therapie

Die operativen Eingriffe hängen vom Schweregrad des Klumpfußes, der Klumpfüße ab. Beim Zugang hat sich der Schnitt nach Cincinnati durchgesetzt. Zumeist wird während einer Operation das Ausmaß eines Eingriffs deutlich. Die operative Therapie mit Zugangsmöglichkeiten, Entflechtungen etc. scheint aufgrund zunehmender konservativer Therapien immer mehr zur Ausnahme zu werden. Obwohl uns Operationen bei Klumpfüßen erhalten bleiben, weil leider auch in Zukunft Kinder mit extremen und zusätzlichen Fuß-Fehlstellungen zur Welt kommen werden, denen nur Operationen weiter helfen können.

Physiotherapie (Krankengymnastik)

Während und im Anschluss an die vorgenannten Behandlungsmethoden bestehen verschiedene Möglichkeiten, welche die Bewegung, Haltung und das Gleichgewicht von Kindern verbessern sowie die Bein- und Fußmuskulatur aktivieren können. Obwohl diese Konzepte aufgrund anderer Erkrankungen entwickelt wurden, eignen sie sich zur Unterstützung von Bewegungs- und Haltungsmustern beim Klumpfuß. Dabei handelt es sich um die Konzepte nach Bobath und Vojta. Unter Therapeuten/Physiotherapeuten befinden sich Informationen zur Suche nach einer Praxis für Krankengymnastik und Physiotherapie, die nach Bobath und Vojta behandelt. Außerdem befinden sich im Bereich Krankengymnastik die nötigen Informationen und Adressen zu weiteren Behandlungsmethoden.

Ernährung und Körpergewicht

Die Ernährung beeinflusst bekanntlich das Körpergewicht. Was bei Kindern und Jugendlichen mit Klumpfuß nicht so sehr ins Gewicht fällt, ist für Erwachsene mit Klumpfuß von entscheidender Bedeutung. Denn schließlich tragen auch die Füße dieser Menschen das gesamte Körpergewicht. Kaum ein anderes Körperteil wird so sehr beansprucht wie die Füße. Im Alter kann jedoch zu viel Belastung und zu wenig Entlastung zu einer Überbeanspruchung der Füße führen, wenn man nicht auf Essen und Gewicht achtet. Je mehr man im Erwachsenenalter wiegt, umso wahrscheinlicher ist es, dass Überlastungsschmerzen an den Füßen auftreten, insbesondere bei Erwachsenen mit Behinderungen am Fuß. Die konservative oder operative Behandlung einer Gehbehinderung beginnt in jungen Jahren und kann abhängig vom Schweregrad bis ins hohe Alter reichen. Dabei trägt das Körpergewicht zum Erfolg einer Behandlung bei, jedoch benötigt der Stoffwechsel eines Menschen mit den Lebensjahren weniger Energie und wir haben bei gleichbleibender Nahrungsaufnahme große Probleme der Gewichtszunahme entgegen zu wirken. Wir werden dicker, wenn wir altern. Neben dem Stoffwechsel sind es individuelle Gründe, warum wir zunehmen oder abnehmen.